Das Werk des Fotografen Fred Stein ist untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden. 1933 aus Deutschland geflohen, ergriff der ausgebildete Jurist in Paris den Beruf des Fotografen. In Paris und New York portraitierte er das literarische und politische Exil: Autorinnen und Publizisten, Journalisten und Intellektuelle, die meisten von ihnen als Juden und Gegner des Nationalsozialismus verfolgt wie er. Die vorliegende Publikation ergänzt diese Perspektive auf Steins Werk. In ihrem Text „Bekannt bin ich vor allem mit meinen Portraits geworden. Der Fotograf Fred Stein“ zeichnet Ulrike Kuschel den beruflichen Werdegang des Autodidakten nach. Marko Martins Essay „Klopfsprache des Individualismus. Das deutsche Exil in Paris: Zwischen publizistischen Leistungen und fundamentalen ideologisch-politischen Differenzen“ vertieft das historisch-politische Thema der Ausstellung. Zwei zeitgenössische Texte – „Alltag in der Emigration“ von Alfred Kantorowicz und „Nachwort“ von Hans Sahl – geben beispielhaft Einblick in das literarische Schaffen der Portraitierten. Antonia Meiners fasst in kurzen Biografien deren Leben zusammen. Im Zentrum des Bandes stehen die Portraits Fred Steins.
Herausgegeben von: Raphael Gross, Ulrike Kuschel für das Deutsche Historische Museum
Berlin 2020, 120 Seiten, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Text: deutsch
ISBN 9783861022213