Stimmen des 20. Jahrhunderts
Die wichtigsten und dringendsten Probleme im Deutschland der Nachkriegszeit – der Jahre 1946 bis 1948 – werden in 28 Tonaufnahmen zur Sprache gebracht: die schwierige Lage der Flüchtlinge, der Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte mit der unverzichtbaren Arbeit der Trümmerfrauen, die ungeklärte Rückkehr der Kriegsgefangenen, die Suche nach den vermissten Angehörigen, die alliierten Demontagen, der Schwarze Markt, schließlich der Versuch, durch die Entnazifizierung und den Nürnberger Prozess die Schuld am Krieg und an der Judenverfolgung zu »bewältigen«. Auch an den Wiederbeginn von Kultur und Wissenschaft nach 1945 wird erinnert.
In kurzen Ansprachen von Konrad Adenauer (CDU) und Walter Ulbricht (KPD) sind sehr unterschiedliche Entwürfe für die Zukunft Deutschlands zu hören. Durch die Währungsreform vom 20. Juni 1948 in den Westzonen wurde die für vierzig Jahre bestehende Spaltung Deutschlands eingeleitet. In einer abschließenden Rede erläutert Ernst Reuter (SPD) seinen zahlreichen Zuhörern die enge Verknüpfung von Währung und Politik: Wenige Wochen später war die Teilung Berlins vollzogen.
Herausgegeben von: Deutsches Historisches Museum, Deutsches Rundfunkarchiv
Berlin 2000
Text und Tonauswahl: Walter Roller