Am 1. Oktober 1885 trat das Unfallversicherungsgesetz im Deutschen Reich in Kraft. Im Lauf der Zeit dehnte sich der Versicherungsschutz auf immer mehr Berufe aus. Heute versichert die gesetzliche Unfallversicherung mehr als 75 Millionen Menschen in Deutschland. Die wechselvolle Geschichte der Unfallversicherung ist geprägt von politischen Einflüssen wie einer ideologischen Umgestaltung ihrer Verbände im Nationalsozialismus oder den Folgen der deutschen Einheit. Große Herausforderungen für diesen Zweig der Sozialversicherung waren Veränderungen in der Arbeitswelt wie der Strukturwandel von der Industrie- zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, oder der demografische Wandel als aktuelle Herausforderung für die Sozialsysteme. Dieses museumspädagogische Begleitheft zur Dauerausstellung des DHM entstand in Zusammenarbeit mit dem Spitzenverband der Unfallversicherung in Deutschland, der »Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung« (DGUV) anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Unfallversicherungsgesetzes. Es enthält Darstellungen zur Geschichte der Unfallversicherung und zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Deutschland, illustriert mit Objekten aus Dauerausstellung und den Sammlungen des DHM. Ein Vertiefungsteil greift einzelne wichtige Aspekte heraus und widmet ihnen jeweils eine Doppelseite, wie zum Beispiel der sowjetischen Uranerzförderung in der DDR und ihren Folgen für die gesetzliche Unfallversicherung. Ebenfalls enthalten sind Materialien zur historisch-politischen Bildungsarbeit für Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe II, an Berufsschulen und des Fachs Arbeitslehre, sowie für Multiplikatoren in der Erwachsenenbildung.
Herausgegeben von: Stefan Bresky, Brigitte Vogel-Janotta für das Deutsche Historische Museum und Joachim Breuer für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Berlin 2010, 56 Seiten, Stiftung Deutsches Historisches Museum, DGUV
Text: deutsch