Stimmen des 20. Jahrhunderts
Die Tondokumente zu den zahlreichen Feierlichkeiten, mit denen im Frühjahr 1948 der gescheiterten Märzrevolution des Jahres 1848 gedacht wurde, spiegeln die beginnende Spaltung Deutschlands und Berlins wieder. Auch wenn Berlin zu dieser Zeit formell noch den vier Besatzungsmächten unterstellt war, verwiesen getrennte Veranstaltungen und Kundgebungen bereits auf Konflikte innerhalb des Kontrollrats, die Verboten für 40 Jahre deutsche Teilung sein sollten.
Ansprachen und Reportagen, aufgenommen in der Zeit zwischen 17. März und 18. Mai 1948, lassen neben dem Schriftsteller Fritz von Unruh zahlreiche Politiker zu Wort kommen:
Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck sprechen im Rahmen des II. Volkskongresses aus ihrer Perspektive über das Vermächtnis der Arbeiterklasse.
Paul Löbe, Jakob Kaiser, Ernst Reuter und Fritz von Unruh heben demgegenüber die Bedeutung der Märzrevolution für die Herausbildung von Demokratie und Parlamentarismus in Deutschland hervor.
Herausgegeben von: Deutsches Historisches Museum, Deutsches Rundfunkarchiv
Berlin 1998
Text: Walter Roller